Am Samstag in London, The Boat Race.
Es war gewohnt kühl in der Hauptstadt, der Himmel mit dichten Wolken verhangen. Eine dramatische Atmosphäre für ein dramatisches Rennen und für uns, Cambridge, eine dramatische Niederlage. Ich bin froh nicht an der Stelle der Ruderer gewesen zu sein, die nach fast zwanzig Minuten völliger Verausgabung doch den Sieg Oxfords hinnehmen mussten. Letztere hatten den besseren Start, wurden zwar kurzzeitig eingeholt, aber dann hieß es nur noch in deren Windschatten fahren und schließlich den Abstand wachsen sehen (bzw. nicht zu sehen, wenn man als Ruderer im Boot saß).
Die Geschichte urspringt (sollte defintiv ein Wort sein!) aber viel früher. Mit elf Leuten begannen wir den Trip zum Boat Race, doch sahen wir letztendlich jenes nur zu fünft. Die sechs Italiener waren kurz nach der Ankunft in London auf eigene Entdeckungstouren gegangen, Camden Town, Tate Modern und wir, nun, erstmal auch zum Sightseeing nach Westminster, da Yannis (Belgien) noch nie in dieser großartigen Stadt gewesen war. Ein riesen Polizeiaufgebot um das Parlament, da an diesem Tag natürlich auch eine riesen Demo gegen die geplante Erhöhung der Studiengebühren geplant war - ihr könnt euch vorstellen, wie voll der Zug auf der Hinreise war.
Superdeutsch kamen wir ca. drei Stunden vor Startschuss im Pub The Ship an der Ziellinie des Rennens an. In Mortlake, Zone 4 in London, das ist schon ein bisschen Niemandsland...erstmal schön Plätze reservieren, während der Rest Getränke holen geht - Pimm's: eine Art englischer Sangría (in der Zusammensetzung aber eher vergleichbar mit Gin Tonic & Früchten), von dem ich bis dahin noch nie etwas gehört hatte. Ebenso unbekannt waren mir bis zu diesem Tag Yannis und Sabrina (Deutschland), von denen ihr in Zukunft wohl noch mehr höhren werdet, da sie echt nett sind und zu den wenigen gehören, die Cambridge in den Ferien nicht fluchtartig verlassen.
Traurig über die Niederlage, aber glücklich über ein Cambridge-Fan-chen. Darunter die überglücklichen Oxford-Anhänger, wie aus dem Bilderbuch (Tommy Hilfiger- Katalog).
China-Town am Abend erinnert mich immer ein bisschen an Hong Kong, wie ich es aus den Digitalrev-Kamera-Reviews auf youtube kenne. Lecker asiatische Küche und v.a. Char Siu. Ich freue mich schon auf morgen, wo ich mit Atti und Steffi nach London fahre und hoffentlich wieder einen Abstecher in Char Siu-Land machen kann. Für Atti von besonderem Interesse dürften die frisch zubereiteten Wan Tan sein.
Mit den Kerls erspähten wir ein All You Can Eat für elf Pfund, Char Siu und Riesengarnelen inklusive und im Überfluss! Alles frisch und ständig aufgefüllt. Geschlagene drei Stunden saßen wir da, Teller für Teller, schwiegen uns genüsslich an, wechselten sporadisch ein Wort oder zwei. Völlegefühl, Obst-Teller, wieder Platz. Im Hintergrund chinesisches Karaoke im TV. It's - what we like to call - bliss.
Wan Tan-Küche im Schaufensterformat |
Char Siu von der Ente |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen